Auf der Messe trafen in diesem Jahr 1000 Aussteller (150 Aussteller mehr als 2013) aus 25 Ländern zusammen.
Im Rahmen dieser Messe wurden mehrere technische Konferenzen abgehalten, die sich insbesondere mit Umweltproblemen (Wasserwirtschaft, Pestizide, usw.) und Rebenkrankheiten (Diagnoseinstrumente usw.) befassten.
Auf der technischen Konferenz hoben mehrere Referenten die bedeutende Rolle hervor, die nicht abgefüllte Weine bei Änderungen des Konsumverhaltens, im Marketing und bei Geschäftsstrategien spielen.
Nicht abgefüllte Weine machen 14 % der weltweiten Weinerzeugung aus. 2014 belief sich ihre Produktion auf ca. 38 Millionen Hektoliter und betrug somit rund 38 % der weltweiten Ausfuhren.
Spanien ist mit 12,4 Millionen Hektolitern der größte Exporteur von nicht abgefüllten Weinen, gefolgt von Italien (5,5 Mhl) und Australien (4,0 Mhl). Die Einfuhren stiegen zwischen 2010 und 2014 um ca. 15,5 %.
Auf dieser Veranstaltung, an der der Generaldirektor der OIV teilnahm, wurden wichtige Zeugen und Preisträger der Akademie zu drei Rundtischgesprächen zusammengebracht: Weinbau und Önologie, Recht und Markt, Wein und Kultur.
Absicht der Debatte wie auch des Buches war es, die zukunftsorientierte Sicht der Preisträger mit der von Persönlichkeiten zu vergleichen, die den Weinbau bisher geprägt haben.
Die Akademie wurde 1992 von Américo Amorim, Präsident der Amorim-Gruppe (weltweit führender Korkhersteller) gegründet. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, das Wissen über Wein zu erweitern und die önologische Forschung zu unterstützen. Daher verleiht sie alle zwei Jahre Preise an junge Studenten im Fachbereich Önologie oder an junge Autoren, die Soziologen oder Weinrechtler sind.
Die Akademie Amorim besitzt bei der OIV Beobachterstatus.
An der Tagung beteiligten sich die Landwirtschafts- oder Umweltminister (oder ihre Vertreter) Deutschlands, Australiens, Bulgariens, Spaniens, Estlands, Frankreichs, Japans, Litauens, Marokkos, Neuseelands, Polens und Uruguays, der Generaldirektor der FAO, Vertreter der Weltbank und des IFAD, zahlreiche Forschungsinstitute und Vertreter nichtstaatlicher Organisationen. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf dem Beitrag der Landwirtschaft zur CO2-Sequestrierung im Rahmen der Forschungsinitiative 4 Promille.
Ziel dieser Initiative ist es, öffentliche Maβnahmen und Forschungsprogramme zu intensivieren, um den Vorrat an organischer Bodensubstanz jährlich um 4 Promille zu erhöhen. Die weltweiten Treibhausgasemissionen könnten dadurch kompensiert werden.
Die Kohlenstoffbindung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist einer der Beiträge der Land- und Forstwirtschaft zur Verringerung der Treibhausgasemissionen.
Die OIV unterstützt diese Initiative, die auf den Übergang zu einer produktiven und nachhaltigen Landwirtschaft abzielt, welche insbesondere auf einer angemessenen Bodenbewirtschaftung beruht.
Diese Ziele stimmen weitgehend mit den Arbeiten überein, die in der OIV derzeit im Hinblick auf den nachhaltigen Weinbau und den Klimawandel durchgeführt werden.
Im Strategieplan 2015-2019 der OIV ist die Förderung eines nachhaltigen Weinbaus unter Berücksichtigung der Herausforderungen des Klimawandels der erste der fünf strategischen Schwerpunkte. Die OIV verabschiedete 2011 die allgemeinen Grundsätze des Protokolls zur Treibhausgasbilanzierung im Weinbausektor. (Resolution OIV-CST 431-2011)
In diesem Protokoll sind die Grundsätze der Berechnung der Treibhausgasemissionen und der Bindung von Treibhausgasen, ausgedrückt in CO2-Äquivalenten, für den Weinbausektor festgelegt.
Das THG-Protokoll der OIV verfolgt folgende Ziele:
- Unterstützung der Unternehmen des Weinbausektors bei der Ausarbeitung eines THG-Inventars, das aufgrund standardisierter Vorgehensweisen und Grundsätze eine ehrliche und wahrheitsgemäβe Verbuchung ihrer Emissionen darstellt,
- Vereinfachung der Erstellung des THG-Inventars und Reduzierung seiner Kosten,
- Bereitstellung von Informationen, die es den Unternehmen ermöglichen, eine wirksame Strategie zur Handhabung und Reduzierung von THG-Emissionen zu entwickeln,
- Erhöhung der Kohärenz und Transparenz bei der THG-Bilanzierung und der Kommunikation zwischen Unternehmen und THG-Programmen.
Auf dieser Grundlage verabschiedete die OIV 2015 ein Inventar der THG-Emissionen und THG-Bindung, um Informationen zu Aspekten bereitzustellen, die bei der Berechnung der THG-Emissionen eines Unternehmens oder eines bestimmten Erzeugnisses zu berücksichtigen sind (Resolution OIV-CST 503AB-2015).
Diese Arbeiten werden im Rahmen des Jahresarbeitsprogramms fortgesetzt, um ein Referenzwerk zu erstellen, das durch die Sammlung von Daten und die Ausarbeitung eines detaillierten und multikriteriellen Ansatzes nicht nur Kohlenstoff berücksichtigt, sondern sich darüber hinaus mit Aspekten der Wasserwirtschaft, der biologischen Vielfalt und des verringerten Pestizideinsatzes befasst.
In Gegenwart ehemaliger Präsidenten wie Jacques Puisais, Ezio Rivella, Pietro Pittaro und Vicente Sanchez Migallon hoben die derzeitigen Ko-Präsidenten die bedeutende Rolle der Önologen auf internationaler Ebene hervor, die die Entwicklungen im weltweiten Weinbausektors zu begleiten wussten. Während sich die Aufgaben des Önologen früher auf die Behebung von Mängeln und Fehlern konzentrierten, ist es heute seine Rolle, Winzer, Terroirs und Rebsorten der ganzen Welt optimal zur Geltung zu bringen. Jacques Puisais versicherte, dass die Önologie die einzige Wissenschaft ist, die in einem Glas alle anderen Wissenschaften vereint: Chemie, Physik, Bodenkunde, Klimatologie, Geographie, Geschichte und viele andere.
OIV-Präsidentin Monika Christmann sagte, dass sie stolz darauf sei, Önologin zu sein und dankte den Önologen und dem UIOE für ihre starke Beteiligung an den technischen Arbeiten der OIV. Sie betonte, dass sie die Kompetenzen der Önologen zu schätzen wusste, als sie den Vorsitz der OIV-Kommission „Önologie“ innehatte. OIV-Generaldirektor Jean-Marie Aurand wies auf die bedeutende Rolle des UIOE als Beobachter bei der OIV hin, insbesondere bei der weltweiten Definition der Aufgaben und des Titels des Önologen, die überarbeitet und 2013 angenommen wurde. Serge Dubois betonte, dass der UIOE die Sichtbarkeit der OIV erhöhen wird und die Anpassung des derzeit erörterten internationalen Ausbildungsprogramms für Önologen, aufmerksam verfolgen wird.
Die Jubiläumsfeier fand unter der Teilnahme des uruguayischen Landwirtschaftsministers Tabaré Aguerre statt, der die Bedeutung des Weinbausektors für die Landwirtschaft seines Landes hervorhob. Er begrüβte, dass das Weinbauinstitut Uruguays von einem Önologen, José Lez Secchi, geleitet wird, der ebenfalls Vizepräsident des UIOE ist. Er lud die Önologen aller Länder zur Teilnahme am internationalen Kongress für Rebe und Wein ein, der 2018 in Uruguay abgehalten wird.
Der internationale Önologenverband hat zum Ziel, die einzelstaatlichen Önologenverbände international zu vertreten; den Schutz dieser Berufssparte in allen Bereichen zu gewährleisten; sich der missbräuchlichen Verwendung des Önologentitels zu widersetzen; den Zusammenhalt, die Solidarität und die Beziehungen der verschiedenen Verbände aufrechtzuerhalten; auf die zuständigen nationalen und internationalen Behörden einzuwirken, um biologische Verfahren, chemische, physikalische, mikrobiologische und sensorische Analysemethoden zu vereinheitlichen; eine einheitliche Ausbildung der Önologen in verschiedenen Ländern durch die Harmonisierung der Studieninhalte, der Dauer der Ausbildung und der Diplome zu etablieren und dafür Sorge zu tragen, dass der Önologe bestimmte önologische Verfahren durchführen und überwachen kann.
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