Im Rahmen dieses Besuchs traf er mit dem nationalen Direktor für Landwirtschaft, Angel Sartori, der Leiterin der Abteilung „Weinbau, Lebensmittelsicherheit und Biotechnologie“, Alejandra Aburto Prieto, dem OIV-Delegierten Joaquín Almarzo Serrano und dem Leiter der Abteilung „Agrar- und Forstschutz“ zusammen.
In den Gesprächen wies der nationale Direktor für Landwirtschaft darauf hin, dass Chile seit über 60 Jahren Mitgliedstaat der OIV ist. Er betonte, dass sein Land als groβer Akteur auf dem Weltmarkt den Tätigkeiten der OIV eine hohe Bedeutung zumesse und versicherte der Organisation seine uneingeschränkte Unterstützung..
Jean-Marie Aurand äuβerte die Hoffnung, dass die chilenische Präsenz in der Organisation durch eine Mobilisation der Experten und ihre Beteiligung an den verschiedenen Arbeiten der OIV noch verstärkt werde. .
Auf den verschiedenen Treffen, die mit Unternehmen des chilenischen Weinbausektors organisiert wurden, wurden Informationen über den weltweiten Weinmarkt, seine Entwicklungen und Perspektiven aufgezeigt.
Roberto Ferrarini wurde 1953 in Cerea (Provinz Verona) geboren und war in Fumane ansässig. Er war Inhaber von zahlreichen Patenten und Autor von über 150 Werken, Veröffentlichungen und nationalen und internationalen Beiträgen mit wissenschaftlichem und technischem Charakter. Er war Forschungsleiter der Universität Verona und betreute verschiedene von der Region Veneto finanzierte Forschungsprojekte. Roberto Ferrarini war Professor an der Fakultät für Önologie der Universität Verona, Mitglied der italienischen Akademie für Weinbau sowie Mitglied der Delegation des italienischen Landwirtschaftsministeriums bei der OIV. In der OIV war Roberto Ferrarini insbesondere in der Kommission „Önologie“ und in der Sachverständigengruppe „Technologie“ tätig.
Die Weinpräsentation erfolgte im Anschluss an den Besuch, den der Generaldirektor der OIV im September in Israel abstattete, um den Fachleuten des Weinbausektors die wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten der OIV vorzustellen und die Zusammenarbeit zu verstärken. Der Generaldirektor des israelischen Landwirtschaftsministeriums, Ramy Cohen, begrü?te, dass durch eine Weinverkostung am Sitz der OIV zum zweiten Mal ermöglicht wurde, den israelischen Weinbau als Bestandteil der mediterranen Weinkultur besser bekannt zu machen.
Die BSN wurde 2009 auf Initiative des französischen Ministeriums für Hochschulwesen und Forschung gegründet und vereinigt zahlreiche Fachleute aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Sie trägt dafür Sorge, dass Universitätsdozenten, Forscher und Studenten über relevante wissenschaftliche Informationen und möglichst leistungsfähige Instrumente verfügen. Ziel dieser Projektausschreibung war es, die Sichtbarkeit, den freien Zugang und die Verbreitung von digitalen Dokumenten zu fördern, die für die Forschung von gro?er Bedeutung sind.
In Zusammenarbeit mit der OIV wurde das Projekt von der Universität Burgund und dem französischen Zentrum für wissenschaftliche Forschung getragen, das im Namen des Maison des Sciences de l’Homme (MSH) von Dijon tätig ist. Letzteres verfügt über eine Plattform „Archive-Dokumentation-Digitalisierung (ADN) und ist eine der wenigen Einrichtungen in Frankreich, die sich mit der gesamten Datenbearbeitungskette befasst.
Der erste Lenkungsausschuss traf in Anwesenheit von Francis Aubert, Leiter des MSH in Dijon und Yann Juban, Stellvertretender Generaldirektor der OIV, zusammen. Partner und Dienstleister tauschten sich zu den verschiedenen Phasen des Projekts aus, um zu ermöglichen, dass die Sammlung in 18 Monaten (Juni 2016) online gestellt wird. Die technische Phase der Digitalisierung wurde bereits eingeleitet, und es wurden rund 30% der Texte bearbeitet. Weitere Überlegungen werden zu Indexierungs- und Katalogisierungsinstrumenten angestellt, um, wie es Projektleiter Laurent Gautier darstellte, ein interdisziplinäres Instrument zu schaffen, das für die wissenschaftliche Gemeinschaft, Fachleute des Weinbaus und die breite Öffentlichkeit gleicherma?en zugänglich ist.
Diese Partnerschaft ergänzt die neue Strategie hinsichtlich der digitalisierten wissenschaftlichen Publikation, die von der OIV eingeleitet und vom Generaldirektor der OIV in der Generalversammlung der OIV vorgestellt wurde. Die auf dem OIV-Kongress vorgestellten wissenschaftlichen Publikationen sind nun auf der Website http://oiv.edpsciences.org/ und im Journal Bio Web of Conferences FREI VERFÜGBAR.
Jean-Aurand wies darauf hin, dass dies umfangmä?ig der Herausgabe des Bulletins über einen Zeitraum von 5 Jahren entspricht und begrü?te, dass durch die koordinierten Ma?nahmen der OIV die Dauerhaftigkeit und die Universalität des Zugangs zu internationalen wissenschaftlich- technischen Informationen aus dem Bereich Weinbau gewährleistet wird.
Beschlüsse zu önologischen Verfahren
Der internationale Kodex der önologischen Praxis der OIV wird durch folgende Resolutionen zu neuen önologischen Verfahren ergänzt:
- Es wurde ein neues Verfahren zur Behandlung von Weinen zugelassen, bei dem Membrantechniken in Verbindung mit Aktivkohle zur Reduzierung von überschüssigem 4-Ethylphenol und 4-Ethylguajacol eingesetzt werden (Resolution OIV-OENO 504-2014). Diese physikalische Behandlung beruht auf dem Einsatz der Nanofiltration in Verbindung mit einer Behandlung mit deodorisierender Aktivkohle, um übermäßige Gehalte an 4-Ethylphenol und 4-Ethylguajacol mikrobiellen Ursprungs zu verringern, die einen sensorischen Fehler darstellen und die Aromen des Weins überdecken.
- Es wurde zudem ein Kodex der guten weinbaulichen Praxis zur Verhinderung oder Einschränkung von Kontaminationen durch Brettanomyces (Resolution OIV-OENO 462-2014) verabschiedet. Die Bildung flüchtiger Phenole durch Brettanomyces, die die Weinqualität beeinträchtigt, ist weit verbreitet und zunehmend problematisch. Die Kontrolle von Brettanomyces ist ein wichtiger Aspekt der Weinbereitung, da Brettanomyces zu Veränderungen des Weins und zu Aromafehlern führen. Der Kodex legt die im Weinberg und im Weinkeller zu treffenden Maßnahmen fest, um die Risiken im Zusammenhang mit dem Vorhandensein von Brettanomyces zu verringern.
Beschlüsse zu Spezifikationen önologischer Erzeugnisse
Der internationale önologische Kodex wird durch folgende Monographien ergänzt:
- Monographie über adsorbierende PVI/PVP-Copolymere: Sie umfasst mehrere detaillierte Spezifikationen und legt insbesondere die Grenzwerte für Monomere in Mosten und Weinen fest. Die Behandlung von Weinen mit diesem Copolymer ist durch die Erstellung dieser Monographie nun zugelassen (Resolution OIV-OENO 262-2014).
- Monographie über Silberchlorid (Resolution OIV-OENO 505-2014): Sie bezieht sich auf Silberchlorid, das für die Verwendung in Wein an einem inerten Träger adsorbiert wird. Silberchlorid wird in der Weinbehandlung zur Beseitigung von gärungs- und lagerungsbedingten Fehlgerüchen eingesetzt (Gerüche, die durch Reduktionsreaktionen, durch Schwefelwasserstoff und Thiole verursacht werden).
Beschlüsse zu Analysemethoden
Es wurden ebenfalls drei neue Analysemethoden verabschiedet, die in die Sammlung der Analysemethoden der OIV aufgenommen werden:
- Methode zur quantitativen Bestimmung von biogenen Aminen in Wein mittels Hochleistungs-Flüssigchromatographie mit Photodiodenarray-Detektion (Resolution OIV-OENO 457-2014): Bei diesem Verfahren wird ein Chromophor an die biogenen Amine gekoppelt. Diese werden in Derivate überführt, die mit dem Diodenarraydetektor erfasst werden können.
- Methode zur Bestimmung von Lysozym in Wein mittels Hochdruck-Flüssigchromatographie (Resolution OIV-OENO 458-2014): In dieser Resolution wird das Analyseverfahren zur Bestimmung von Lysozym in Weiß- und Rotweinen beschrieben. Bei Weißweinen erfolgt eine Direktbestimmung, bei Rotweinen hingegen muss das Enzym von den Polyphenolen durch starke Alkalisierung abgespalten werden, wobei der amphotere Charakter des Proteins genutzt wird.
- Methode zur Bestimmung von Methanol in Wein mittels Gaschromatographie (Resolution OIV-OENO 480-2014): Die in der Sammlung internationaler Analysemethoden aufgeführte Methode wird durch eine neue Fassung ersetzt. Diese Methode dient der quantitativen Bestimmung von Methanol in Wein für Konzentrationen zwischen 50 und 500 mg/L. Methanol wird nach Destillation gaschromatographisch mit Flammenionisationsdetektion bestimmt. Die Quantifizierung erfolgt anhand eines internen Standards.
- Änderung der Methode zur Bestimmung des 13C/12C-Isotopenverhältnisses von CO2 in Schaumweinen: Das Verfahren der Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie wurde nun angenommen (Resolution OIV-OENO 512-2014). Die Änderungen betreffen in erster Linie die Verfahren zur CO2-Beprobung und die Ergänzung von Präzisionsparametern auf der Grundlage von Ringversuchen.
Beschlüsse aus dem Bereich „Wirtschaft und Recht“
Die OIV legte die Definition des Begriffs „Sommelier“ fest. Der Sommelier wird als Fachkraft definiert, die im Weinbau- und Gastronomiesektor (Restaurants, Weinstuben, Weinkellereien und anderen Vertriebsstellen, in denen Getränke auf beruflich-fachlicher Ebene empfohlen und serviert werden) tätig ist.
Sein Handlungsbereich ist der Weinservice in der Gastronomie oder im Weinfachhandel und die fachliche Beratung der Akteure des Weinsektors, um eine ansprechende Produktpräsentation und einen angemessenen Produktservice zu gewährleisten. Die Rolle und die Kompetenzen des Sommeliers wurden ebenfalls festgelegt (Resolution OIV-ECO 474-2014).
Beschlüsse aus dem Bereich „Gesundheit und Sicherheit“
Angesichts der Erwartungen der Fachleute des Sektors verabschiedeten die Mitgliedstaaten der OIV Leitlinien für bewährte Praktiken bei der Weinschönung für die Verwendung von proteinhaltigen, potentiell allergenen Schönungsmitteln. Es werden die verschiedenen Phasen der Schönung und der Filtration beschrieben, durch die zu gewährleisten ist, dass keine Rückstände von potentiell allergenen Schönungsmitteln nachweisbar sind (Resolution OIV-SECSAN 520-2014).
Die vollständigen Texte der von der 12. Generalversammlung der OIV angenommenen Resolutionen sind in Kürze auf der OIV-Website (www.oiv.int) abrufbar.
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