Das Land blickt auf eine tausendjährige Weinbautradition zurück und ist bestrebt, seinen Weinbausektor zu dynamisieren, insbesondere im Rahmen der von Staatspräsident Noursoultan Nazarbaïev entwickelten Agrarstrategie, durch die sich Kasachstan als globaler Akteur im Bereich der ökologischen Erzeugung positionieren soll.
Wie Jean-Marie Aurand betonte, würde sich nach dem Beitritt Aserbaidschans, Armeniens und Usbekistans durch den Beitritt Kasachstans ein weiteres Land Zentralasiens innerhalb der Weinbauländer der OIV positionieren. Dies zeugt von der Erneuerung dieser traditionellen Weinbauzonen und der Entstehung neuer Märkte, auf denen eine Nachfrage nach Qualitätserzeugnissen besteht, die den internationalen Normen entsprechen.
36. internationale Konferenz des AIDV über die Herausforderungen des Klimawandels
Auf der 36. Internationalen Konferenz des AIDV trafen in Napa rund 150 Juristen aus der ganzen Welt zusammen, um die rechtlichen Folgen des Klimawandels abzuschätzen.
Der internationale Verband der Weinrechtler, der seine internationale Konferenz vom 1. bis 3. Oktober 2018 in Napa abhielt, befasste sich mit der Weiterentwicklung des Weinbaurechts, die sich insbesondere angesichts der Herausforderungen des Klimawandels als notwendig erweist. Bei der Eröffnung der beiden Sitzungen zu diesem Thema wies OIV-Generaldirektor Jean-Marie Aurand darauf hin, dass diese Fragestellungen zu den strategischen Schwerpunkten gehören, die von der OIV ausgearbeitet wurden, um die ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ziele des Sektors in einem ganzheitlichen Ansatz zu berücksichtigen, der auf die Gewährleistung der Nachhaltigkeit des Weinbausektors abzielt.
Zu dem von den kalifornischen Gastgebern der Konferenz gewählten Thema erfolgten zahlreiche Mitteilungen und ein reger Austausch, insbesondere dank der Beiträge von Wissenschaftlern der Universitäten Standford oder Berkeley, aber auch von Fachleuten, die ein besseres Verständnis der Umsetzung der sozialen und ökologischen Verantwortung von Unternehmen des Sektors ermöglichten, wie sie durch den Champagnersektor in Frankreich oder durch E. & J. Gallo in Kalifornien erfolgt.
Die Zivilisation des Weins und sein vernünftiger Konsum von Ernest Gallo
Während seines Besuchs reiste Jean-Marie Aurand nach Modesto, wo er den Hauptsitz und die beeindruckenden Einrichtungen von Gallo besichtigte und ein Gespräch mit Ernest Gallo führte. Es war die Gelegenheit, an den 25. Jahrestag der Erklärung [EN] zu erinnern, die dessen Großvater Ernest Gallo 1993 auf der Versammlung der OIV in San Francisco zur Förderung der Zivilisation des Weins und seines vernünftigen Konsum abgab und die es dank der amerikanischen Unterstützung ermöglichte, die OIV-Kommission „Wein und Gesundheit“ einzurichten.
Anwendung der von der OIV entwickelten Analysestandards
Bei seinem Besuch im Labor ETS stellte der Generaldirektor der OIV die Bedeutung und die Anwendung der von der OIV erarbeiteten Analysestandards fest. Der Gründer des Labors, Gordon Burns, stellte die mikrobiologische Analyseeinheit vor, die es ermöglicht, im Vorfeld die Risiken einer Kontamination durch unerwünschte Bakterien, Hefen oder Sporen zu erkennen.
Treffen mit Studenten des Sektors
Der Generaldirektor der OIV besuchte ebenfalls die California Polytechnic State University, wo er die wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen des Sektors aufzeigte. In Gesprächen mit den Studenten und dem Leiter der Abteilung Weinbau, Dr. Benoît Lecat, ging Jean-Marie Aurand ausführlich auf das soziale und gesellschaftliche Umfeld ein, das den Weinbausektor beeinflusst, sowie auf die Notwendigkeit einer angemessenen Ausbildung derjenigen, die diesen Sektor in den kommenden Jahren leiten werden.
Die Einleitung des Programms Wine in Moderation im Jahr 2008 war ein wichtiger Schritt für den Weinbausektor. Erstmals kamen alle einschlägigen Akteure des europäischen Weinbausektors zusammen, um ein umfassendes Programm zur Förderung eines verantwortungsvollen und moderaten Weinkonsums zu entwickeln.
Die Aufgabe von WIM ist es, einen gemeinsamen Referenzrahmen zu schaffen, der alle Akteure der internationalen Wertschöpfungskette im Weinbausektor zusammenbringt und ihren Beitrag zur Bekämpfung der schädlichen Auswirkungen eines übermäßigem Alkoholkonsum fördert.
Nach zehnjährigem Bestehen waren die Verantwortlichen von WIM daran interessiert, eine Bestandsaufnahme der bisherigen Maßnahmen vorzunehmen und insbesondere über die Strategien nachzudenken, die Wine in Moderation in Zukunft verfolgen könnte. Über 50 Teilnehmer, darunter Fachleute aus der Praxis, Wissenschaftler und Vertreter des Weinbausektors, nahmen an den beiden Fachtagen teil, die den Auftakt zu Überlegungen und vertieften strategischen und zukunftsorientierten Arbeiten gaben.
OIV-Generaldirektor Jean-Marie Aurand nahm in Begleitung von OIV-Vizepräsidentin Monika Christmann und des wissenschaftlichen Koordinators der OIV, Jean-Claude Ruf, an der Veranstaltung teil. Er hob die bedeutende Rolle des Programms „Wine in Moderation - Art de Vivre“ bei der Förderung der sozialen Verantwortung des Weinbausektors hervor und begrüßte, dass sich WIM seit 2015 als Beobachter an den Arbeiten der OIV beteiligt.
Seitdem Aserbaidschan der OIV 2013 beigetreten ist, haben sich die Beziehungen zwischen diesem Land mit tausendjähriger Weinbautradition und der OIV auf höchster Ebene verstärkt. Vor diesem Hintergrund empfing OIV-Generaldirektor Jean-Marie Aurand den aserbaidschanischen Landwirtschaftsminister an der Spitze einer Delegation von Herstellern, die gekommen waren, um ihre Weine der Presse und den Fachleuten des Sektors vorzustellen.
Jean-Marie Aurand begrüßte die Zusammenarbeit zwischen Aserbaidschan und der OIV. Der Generaldirektor betonte, dass die OIV daran interessiert sei, die Zusammenarbeit mit Aserbaidschan zu verstärken und den technisch-wissenschaftlichen Austausch mit aserbaidschanischen Experten in den Sitzungen der OIV zu intensivieren.
„Die Entwicklung des Weinbausektors ist eines unserer Hauptziele. Der Präsident Aserbaidschans, Ilham Aliyev, misst diesem Sektor besondere Bedeutung bei. In Aserbaidschan wurde ein staatliches Programm zur Entwicklung des Weinbaus angenommen", so der aserbaidschanische Landwirtschaftsminister Inam Karimov in seinem Gespräch mit dem Generaldirektor der OIV.
Inam Karimov sprach über die Bedeutung der Stärkung der Zusammenarbeit und der Kommunikation mit den Experten der OIV, der Förderung der Entwicklung des Weinbausektors, der Teilnahme aserbaidschanischer Studenten an verschiedenen Bildungsbereichen und der von der OIV gewährten Stipendien.
Anlässlich der Verkostung wies Elchin Matadov, Präsident des Verbandes der Weinerzeuger und -exporteure, auf die Geschichte des aserbaidschanischen Weinbaus und seine aktuelle Entwicklung hin. Jährlich werden 500 – 800 Hektar mit Reben bepflanzt.
Mit 282 Millionen Hektoliter (Mhl) ist die Weinproduktion 2018 eine der höchsten seit 2000.
- In Europa: Italien (48,5 Mhl), Frankreich (46,4 Mhl) und Spanien (40,9 Mhl) verzeichnen ein sehr hohes Produktionsniveau. Auch Deutschland (9,8 Mhl), Rumänien (5,2 Mhl), Ungarn (3,4 Mhl) und Österreich (3,0 Mhl) rechnen mit Produktionszahlen, die über dem letzten Fünfjahresdurschnitt liegen. Portugal (5,3 Mhl) und Griechenland (2,2 Mhl) sind die einzigen Länder, in denen die Weinerzeugung gegenüber 2017 abnimmt.
- In den Vereinigten Staaten (23,9 Mhl) ist die Weinproduktion seit drei Jahren stabil.
- In Südafrika wird die Weinerzeugung 2018 (9,5 Mhl) durch die Dürre beeinträchtigt.
- Südamerika verzeichnet ein sehr hohes Produktionsniveau: In Argentinien (14,5 Mhl) steigt die Weinproduktion um 23 % und in Chile (12,9 Mhl) um 36 % gegenüber dem Vorjahr. Brasilien (3,0 Mhl) erreicht weiterhin hohe Produktionszahlen, die aber gegenüber den sehr hohen Produktionszahlen von 2017 sinken.
- In Australien (12,5 Mhl) nimmt die Produktion gegenüber dem Vorjahr ab, und in Neuseeland (3,0 Mhl) wird ein sehr hohes Produktionsniveau aufrechterhalten.
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