Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der OIV werden diesen Monat mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Resolution „Methode zur Bestimmung des 18O/16O-Isotopenverhältnisses von Wasser in Wein und Most“ fortgesetzt, einer grundlegenden Methode für die Entwicklung der Analytik in der Weinherstellung. Nehmen Sie an den Feierlichkeiten teil und erkunden Sie die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Resolution auf die Analyse von Most und Wein.
Die Einführung der „Methode zur Bestimmung des 18O/16O-Isotopenverhältnisses von Wasser in Wein und Most“ (OIV-OENO 353/2009 und OIV-MA-AS2-12) wurde auf der 7. Generalversammlung der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) in Zagreb (Kroatien) beschlossen.
Die Methode zur Bestimmung des 18O/16O-Isotopenverhältnisses von Wasser ist von entscheidender Bedeutung für die Gewährleistung der Authentizität und Qualität von Wein und Most. Diese Technik ermöglicht die Messung der Sauerstoffisotopenzusammensetzung, die wertvolle Informationen über das bei der Weinherstellung verwendete Wasser und seine geografische Herkunft liefert. Durch die Analyse dieser Isotopenverhältnisse können Verfälschungen, wie z. B. die Verdünnung mit Wasser, erkannt werden und man kann sicherstellen, dass die Eigenschaften des Weines seiner Herkunft entsprechen. Somit schützt diese Methode nicht nur vor Betrug, sondern wahrt auch die Unverfälschtheit und den Ruf von Weinprodukten auf dem Weltmarkt.
Wir haben drei renommierte Sachverständige, die sich aktiv an der Arbeit der OIV in der Unterkommission für Analysemethoden und der Sachverständigengruppe für Spezifikationen Önologischer Erzeugnisse beteiligen, eingeladen, uns ihre Erkenntnisse über diese Methode und ihre Bedeutung für die Qualität und Authentizität des Weins mitzuteilen.
Diese Erfahrungsberichte nehmen Sie mit auf eine Reise von der Entwicklung der Methode bis zu den neuen Tendenzen für die Zukunft des Sektors.
Die Methode
von Matteo Perini, Fondazione Edmund Mach, Italien
„In der christlichen Tradition ist die Verwandlung von Wasser in Wein auch als Weinwunder bei der Hochzeit zu Kana bekannt. Dieses „Wunder“ wird heute durch die betrügerische Beimischung von Wasser in Wein erzielt. Die Methode OIV-MA-AS2-12 ist ein wirksames Instrument zur Bekämpfung dieser Verfälschungen im Weinsektor und ermöglicht es uns, die geografische Herkunft des Weins zu bestimmen, wenn sie durch eine solide nationale Referenzdatenbank unterstützt wird. Meiner Erfahrung nach hat sich diese Methode in den letzten Jahren von einer Spezialanalyse zu einem Parameter entwickelt, der bei Routinekontrollen unbedingt berücksichtigt werden muss.
Die Verwendung von Pflanzenwasser mit einer Isotopenzusammensetzung, die der von Trauben oder Verschnitten von Weinen mit hoher Wertschöpfung (wie Weinen mit g.U., g.g.A. oder g.t.S.) ähnelt, in billigen Weinprodukten ausländischer Herkunft stellt eine neue Herausforderung dar, der die Methode durch die Kombination mit anderen isotopenanalytischen Bestimmungen, wie der δ18O-Analyse von Ethanol, gerecht werden kann.“
Die nächsten Schritte bei Isotopensignaturen für die Zukunft der Weinindustrie
von José Enrique Herbert-Pucheta, Escuela Nacional de Ciencias Biológicas, Mexiko
„Heutzutage ist es notwendig, weltweit 18O/16O-, 2H/1H- und 13C/12C-Isotopensignaturen verschiedener önologischer Proben zu erstellen, damit so in Übereinstimmung mit dem Strategieplan 2020–2024/2025–2029 der OIV eine solide Datenbasis geschaffen wird, um weltweit harmonisierte Regeln für die Kontrolle von Echtheit und Verfälschung zu haben. Die Verwendung und Regulierung verschiedener Algorithmen der Künstlichen Intelligenz (KI) in Kombination mit hochauflösenden
Analysetechniken wie IRMS oder der standortspezifischen Kernresonanzspektroskopie mit natürlicher Isotopenfraktionierung (SNIF-NMR) ist zweifellos der Auftakt einer neuen Generation von Analysemethoden in der OIV-Unterkommission, während die genaue Validierung sowohl analytischer Methoden als auch der KI-Algorithmen einige der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (UN-SDGs) erfüllen soll, die im kürzlich erstellten OIV-Plan für den digitalen Wandel definiert wurden.“
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Bedeutung und Entwicklung der Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie (IRMS) in der Weinerzeugung
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Wie man die Weinqualität durch fortschrittliche Isotopenanalyse sicherstellt
von Alexander Kolesnov, Peoples' Friendship University of Russia, benannt nach Patrice Lumumba, Russland:
„Die Analyse der Verhältnisse der stabilen Isotope leichter Elemente hat sich von einer exklusiven und hochentwickelten Methode der wissenschaftlichen Grundlagenforschung zu einer vertrauten analytischen Routinemethode entwickelt. Die Ergebnisse dieser Analyse erlauben es uns, die Frage nach der Beschaffenheit von Wein- und Mostwasser mit einem ausreichenden Grad an Zuverlässigkeit zu beantworten, was wiederum für eine objektive Qualitätsbeurteilung von großer Bedeutung ist, insbesondere bei der Lösung von Problemen im Zusammenhang mit der Identifizierung von verfälschten Produkten, die mit Wasser gestreckt wurden.
Nur so kann sowohl der wissenschaftliche Fortschritt als auch die Kontinuität der angewandten Analytik in der Weinbereitung gewährleistet werden, die ihrerseits aus drei Komponenten besteht: der grundlegenden Kenntnis der Messprinzipien, der Professionalität bei der Durchführung und nicht zuletzt der Effektivität bei der praktischen Anwendung der entwickelten Analysemethoden.“
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