Der Wettbewerb wurde vom georgischen Önologenverband mit der Unterstützung der georgischen Agentur für Wein in Zusammenarbeit mit Poliproject Exhibitions (Moldawien) organisiert und stand unter der Schirmherrschaft der OIV. Es wurden 200 Wein- und Spirituosenproben aus 12 Ländern vorgestellt.
Bei der Einweihung hob der georgische Landwirtschaftsminister Levan Davitashvili die Bemühungen seines Landes um die Entwicklung und Modernisierung des Weinbausektors hervor und betonte, dass dieser Wettbewerb ein passendes Beispiel für die georgischen Ambitionen sei, die mit dem Slogan „Weinland Georgien“ zum Ausdruck gebracht werden.
In einem Gespräch mit dem Minister wies OIV-Generaldirektor Jean-Marie Aurand auf den Beitrag der OIV zu den Anstrengungen der georgischen Behörden hin: Alljährlich findet in Paris am Sitz der Organisation eine Präsentation georgischer Weine statt, und 2017 wurden Arbeiten zur Charakterisierung der Weißweine eingeleitet, die nach der traditionellen Methode in Quevris hergestellt werden.
Jean-Marie Aurand begrüßte die aktive Beteiligung georgischer Experten an den wissenschaftlichen Arbeiten der OIV und die Bereitschaft einiger Experten, in den Sachverständigengruppen der Organisation Verantwortlichkeiten zu übernehmen.
Eine jahrtausendlange Geschichte
Der georgische Weinbausektor zählt rund 600 Unternehmen, die jährlich über 900 000 hl Wein produzieren, von denen fast 50 % ausgeführt werden.
Georgien blickt auf eine jahrtausendalte Weinbautradition zurück; die ersten Spuren des Weinbaus reichen 8000 Jahre zurück. Ein Teil der georgischen Weine wird nach einer traditionellen Methode der Weinbereitung (Quevri-Methode, Weltkulturerbe der UNESCO) hergestellt. Von über 500 autochthonen Rebsorten werden heute rund 30 angebaut und bringen Weine mit starker Typizität hervor. Die bekanntesten Traubensorten sind die rote Sorte Saperavi und die weißen Sorten Rkatsiteli und Mtsvane. Im 19. Jahrhundert waren georgische Weine „die Weine des Hofes der Zaren“.
Nachdem die Strategie in der Sowjetära rein quantitativ ausgerichtet war, befindet sich der georgische Weinbau nun in der Phase einer umfassenden qualitativen Neuausrichtung: neuer Rechtsrahmen, der die Weinerzeugung zu einer nationalen Priorität macht, Aufwertung althergebrachter Methoden, Modernisierung der Ausrüstungen, Verbesserung der Weinqualität, Einführung von Ursprungsbezeichnungen, Entwicklung des Weintourismus, internationale Förderstrategie (Erschließung neuer Märkte, Präsenz auf internationalen Messen usw.).
Diese tiefgreifenden Veränderungen werden von der georgischen Regierung, insbesondere von der nationalen Agentur für Wein, umfassend unterstützt.