Die OIV bekräftigt ihr Engagement für Bodengesundheit, Resilienz und Klimaschutz durch die Erneuerung ihrer Zusammenarbeit mit der Initiative „4 per 1000“

29 Apr 2025

Am Donnerstag, 24. April, nahm der Generaldirektor der OIV an einer Podiumsdiskussion im Rahmen des ChangeNOW-Gipfels und des 10-jährigen Jubiläums der internationalen Initiative „4 per 1000“ teil und unterzeichnete eine neue Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, kurz MoU), um das Engagement der Organisation für diese Initiative zu erneuern. 
 

📷 ©️ Cheick Saidou, Ministère français de l’Agriculture et de la Souveraineté alimentaire

Der Generaldirektor der OIV, John Barker, nahm an der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Die internationale Initiative ‚4 per 1000‘ in den letzten 10 Jahren: verschiedene Perspektiven auf die Bilanz des ersten Jahrzehnts“ teil, bei der er hervorhob, wie die Partnerschaft zwischen der OIV und 4p1000 die globale Sichtweise auf die Bedeutung der Bodengesundheit deutlich verändert hat. 

 

Die internationale Initiative „4 per 1000“ wurde im Dezember 2015 auf der CoP 21 ins Leben gerufen und soll aufzeigen, wie landwirtschaftlich genutzte Böden konkrete Lösungen für die Herausforderung des Klimawandels bieten können, beispielsweise durch eine jährliche Wachstumsrate von 4 ‰ der Kohlenstoffvorräte in den oberen 30 bis 40 cm des Bodens, wodurch die CO2-Konzentration in der Atmosphäre deutlich reduziert würde.

 

 

Während der Podiumsdiskussion „Die internationale Initiative ‚4 per 1000‘ in den letzten 10 Jahren: verschiedene Perspektiven auf die Bilanz des ersten Jahrzehnts“
📷 ©️ Cheick Saidou, Ministère français de l’Agriculture et de la Souveraineté alimentaire

Zusammenarbeit ab 2022

 

In den letzten Jahren hat die OIV die Bodengesundheit zu einem zentralen Thema ihrer Agenda gemacht. Diese Bemühungen begannen mit einer gemeinsamen Veröffentlichung über den Weinbau im Jahr 2022, die dazu beitrug, das internationale Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Die OIV hat ihr Engagement durch die Ausarbeitung einer Resolution zur Agrarökologie bekräftigt, die speziell auf den Weinbausektor zugeschnitten ist. Aus diesem Grund ist die Bodengesundheit nun Teil des neuen Strategieplans der OIV, und ein kürzlich veröffentlichtes gemeinsames Gutachten zeigt, wie wichtig die mikrobielle Biodiversität für einen nachhaltigen Weinbau ist.

 

Neben der Teilnahme am Runden Tisch hat die OIV ihr Engagement für die Initiative durch die Unterzeichnung einer neuen Absichtserklärung für weitere fünf Jahre nach Ablauf des ursprünglichen MoU vom April 2022 bekräftigt. Diese neue Vereinbarung steht im Einklang mit den aktualisierten Strategieplänen beider Organisationen und legt die wichtigsten Ziele und Bereiche der Zusammenarbeit fest. Dazu gehören:

 

  • Förderung der Kohlenstoffsequestrierung als Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) zu erreichen.

  • Entwicklung eines besseren Verständnisses der Beziehung zwischen Boden und Reben.

  • Identifizierung und Förderung von Best Practices, technischen Richtlinien und Kriterien für die Entwicklung gesunder und lebendiger Böden für den Weinbau.

  • Förderung der Kohlenstoffsequestrierung in Böden und der Bodengesundheit als wirksames Instrument und Ressource zur Bekämpfung des Klimawandels, mit besonderem Schwerpunkt auf Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen, die die Resilienz von Weinbausystemen verbessern können.

  • Identifizierung und Entwicklung von agrarökologischen Richtlinien und Empfehlungen für Weinbaupraktiken, die auf eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung abzielen.

  • Sammlung und Analyse von Daten, Statistiken und Trends zur Bodenbewirtschaftung und Bodennutzung im Weinbau.

 

Der Generaldirektor der OIV, John Barker, und der Präsident von 4p1000, Stéphane Le Foll, nach der Unterzeichnung des MoU
📷 ©️ Cheick Saidou, Ministère français de l’Agriculture et de la Souveraineté alimentaire