Die 52. Sitzung des Codex-Ausschusses für Lebensmittelzusatzstoffe (CCFA – Codex Committee on Food Additives) wurde auf Einladung der chinesischen Regierung vom 1. bis 10. September 2021 virtuell abgehalten. Während der Sitzung, an der auch der wissenschaftliche Koordinator der Internationale Organisation für Rebe und Wein OIV, Jean-Claude Ruf, teilnahm, wurden mehrere Beschlüsse angenommen.
Auf Vorschlag der chilenischen Delegation erörterte der Ausschuss insbesondere die mögliche Wiederaufnahme der Diskussionen über Zusatzstoffe in Wein im Rahmen des Codex Alimentarius. Diese Diskussionen waren seit 2017 ausgesetzt, da kein Konsens über den Verweis auf die OIV in einer Fußnote über die Anwendung der Guten Herstellungspraxis (GMP) erzielt werden konnte.
Bei diesem Treffen wurde jedoch ein Konsens für die Erneuerung der Diskussionen bekundet, da die Wiederaufnahme der Arbeit im Rahmen des internationalen Handels von großer Bedeutung ist.
Obwohl die Zuständigkeit der OIV von zahlreichen Ländern anerkannt wird, wiesen einige Mitglieder darauf hin, dass die Codex-Normen auf globaler Ebene entwickelt und angewandt werden und nicht auf die von anderen Organisationen festgelegten Normen verweisen sollten. Andere Mitglieder, die sich für die Arbeiten aussprachen, betonten, wie wichtig es sei, relevante Informationen bei den Mitgliedern zu sammeln.
Die OIV hat eine engere Zusammenarbeit zwischen dem CCFA und der OIV gefordert, um eine Überschneidung der verschiedenen internationalen Normen für Traubenwein zu vermeiden.
Die OIV nahm in ihrer Rolle als Beobachter des Codex Alimentarius die von den Mitgliedern geäußerten Bedenken zur Kenntnis und betonte, dass sie, um Kompromissbereitschaft zu zeigen, bereit sei, sich an diesen Arbeiten zu beteiligen und Beiträge zu leisten. Abschließend entschied der Ausschuss, dass Chile in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika ein Diskussionspapier ausarbeiten soll, um auf der nächsten CCFA-Sitzung erörtert zu werden. Ebenso wurde entschieden, die Liste der anhängigen Zusatzstoffe für die Kategorie Traubenwein auf dem derzeitigen Stand beizubehalten.
Darüber hinaus forderte der Ausschuss den Gemeinsamen FAO/WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe JECFA auf, die Spezifikationen für Blei in den Monographien für Bentonite, Kieselalgen und Aktivkohle neu zu bewerten. Je nach den Bewertungen des JECFA könnten die entsprechenden Monographien des Internationaler Önologischer Kodex der OIV überarbeitet werden.