Albanien wird 50. OIV-Mitgliedstaat

06 Sep 2023

Albanien wird 50. OIV-Mitgliedstaat

Durch den Beitritt zur OIV wird Albanien von den Informationen, der Zusammenarbeit und den Dienstleistungen eines Netzwerks von rund 1000 Experten profitieren.  Damit kann Albanien an den grundlegenden Entscheidungen über die Entwicklung der Branche teilnehmen und seine Stimme erheben, indem es zu den 50 Entscheidungsträgern in einem so wichtigen Bereich gehört. Die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten innerhalb der OIV ist ein Schlüssel für eine bessere Kommunikation, eine wirksamere Gesetzgebung und somit einen transparenteren und fruchtbareren Handel im Weinsektor. Als neues Mitglied wird Albanien an der 22. Generalversammlung im Oktober 2023 teilnehmen. 

Weinerzeugung in Albanien 


Im Jahr 2022 verfügte Albanien über eine Weinanbaufläche von 11 339 ha. Laut der OIV-Statistik liegt es weltweit auf Platz 41 der Produzenten und auf Platz 55 der Konsumenten.

Für uns bedeutet der Beitritt zur OIV, dass wir unseren Winzern und Önologen Zugang zu den fortschrittlichsten Kenntnissen und Innovationen des Sektors verschaffen, indem wir unser Wissen in einem Sektor teilen, den wir stark wachsen sehen wollen. Durch diese Mitgliedschaft werden die albanischen Winzer und Experten auf diesem Gebiet Teil der weltweiten Gemeinschaft. Diese wird uns helfen, unseren Horizont zu erweitern und Erfahrungen auszutauschen“, sagte die albanische Ministerin für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Frida Krifca.


Der Weinbau auf dem Gebiet Albaniens reicht mehr als 2000 Jahre zurück, denn es gibt Hinweise, dass die Illyrer hier Weintrauben anbauten und Wein herstellten. Diese Tradition hat sich durch alle historischen Zeitlinien hindurch fortgesetzt, während des Römischen und Byzantinischen Reiches, während der osmanischen Herrschaft und in der Neuzeit während des Zweiten Weltkrieges und des kommunistischen Regimes, mit ihren Schwierigkeiten und Erfolgen, bis zum heutigen Tag. 


In den letzten dreißig Jahren expandierte der Weinsektor in Albanien langsam aber stetig. Die Rebfläche ist von 2776 ha im Jahr 2010 auf 7442,3 ha im Jahr 2021 angewachsen, wobei 5954,8 ha auf Wein und 1488 ha auf Tafeltrauben entfielen. Mehrere Weinkellereien haben sich von kleinen Betrieben zu richtigen weinherstellenden Unternehmen entwickelt, die heute nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität des Weins garantieren können und Weinliebhabern Spitzenqualität bieten. In Albanien sind inzwischen 70 Weinkellereien registriert, davon mehr als 20 große Kellereien. 


Mehrere Weinkellereien widmen sich der Herstellung von Wein aus autochthonen Rebsorten wie u. a. Kallmet, Shesh (weiß und rot), Serine, Debinë (weiß und rot), Puls, Cërrujë und Vlosh. Diese Rebsorten gewinnen langsam an Popularität und sind zu einem echten Trumpf der albanischen Winzer und Önologen geworden. Sie begeistern Weinliebhaber und Fachleute, die nun beginnen, das besondere Terroir und die Aromen unserer Weine zu entdecken. Folgende Sorten haben sich ebenfalls gut an das Gebiet und das Klima Albaniens angepasst: Merlot, Muskat, Riesling, Tempranillo, Cabernet Sauvignon usw. 


Das albanische Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung hat mehrere Schritte zur Unterstützung des Sektors unternommen, indem es den Weinbau und die Weinbereitung in das nationale Förderprogramm aufgenommen hat. Es wurden auch mehrere Schritte unternommen, um die Gesetze und die Bestimmungen an den Besitzstand der Europäischen Union anzugleichen. Dies führte zur Verabschiedung des neuen Gesetzes Nr. 86/2022 für Weinbau und Wein durch das Parlament, das den Sektor besser reguliert und unseren Erzeugern die Möglichkeit gibt, ihre Exportmöglichkeiten zu erweitern.