Historische Sammlung des OIV-Bulletins online zugänglich

29 Nov 2016

Das OIV-Bulletin, das seit 1928 ununterbrochen vierteljährlich in Papierform veröffentlicht wurde, ist eine wertvolle Informationsquelle für alle Akteure des Weinbausektors: ein Jahrhundert Fachwissen und Weinbauverordnungen im digitalen Zeitalter.

Es werden über 1000 Ausgaben des Bulletins (1928 – 2014) herausgegeben, in denen auf rund 300 000 in der internationalen Presse veröffentlichte Artikel verwiesen wird, die eine herausragende dokumentarische Sammlung von Statistiken, Regelungen, wissenschaftlich-technischen Arbeiten und Empfehlungen darstellen und ein wahrhaftiger Zeuge einer hundertjährigen Entwicklung des Weinbaus sind, der nun globale Dimensionen angenommen hat.

Es werden über 1000 Ausgaben des Bulletins (1928 – 2014) herausgegeben, in denen auf rund 300 000 in der internationalen Presse veröffentlichte Artikel verwiesen wird

Bei der Übergabe am 29. November in Dijon begrüßte Yann Juban, stellvertretender Generaldirektor der OIV, die beispielgebende Partnerschaft, die dem Weinbausektor einen digitalen Zugang zu dieser einzigartigen Sammlung der OIV-Bulletins ermöglichte. Zu verdanken ist dies der Initiative der Universität Burgund, dem Know-how der Stiftung Maison des Sciences de l’Homme (französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung) und der Unterstützung der verschiedenen Partner wie die AIDV.

Von links nach rechts Jean Vigreux, Laurent Gautier und Yann Juban

Wie es der stellvertretende Leiter der Maison des Sciences de l’Homme von Dijon, Jean Vigreux, darstellte, werden die OIV-Bulletins durch das Projekt, das von der MSH nach einer Projektausschreibung der Bibliothèque Scientifique Numérique entwickelt wurde, zu neuem Leben erweckt. Es wurde nicht nur eine digitale Ausgabe der oftmals schwer zugänglichen Dokumente in Papierform geschaffen, sondern es wurden auch leistungsstarke Suchfunktionen bereitgestellt, die eine gezielte Suche auf Millionen von Seiten ermöglichen, in denen weinbauliches Fachwissen und Weinbauregelungen über fast ein Jahrhundert aufgezeigt werden.

Es wurde nicht nur eine digitale Ausgabe der oftmals schwer zugänglichen Dokumente in Papierform geschaffen, sondern es wurden auch leistungsstarke Suchfunktionen bereitgestellt

Ärzte, Weinbauforscher, Önologen, Juristen, Wirtschaftswissenschaftler, Historiker, Geographen, Sprachwissenschaftler oder Amateure haben dank dieses digitalen Werkzeugs Zugang zu nutzbaren Daten. Die ersten Beispiele wurden bei der Zeremonie der Übergabe von Benjamin Bois, Vorsitzender der OIV-Kommission „Weinbau“, vorgestellt.

Benjamin Bois

Die in das PANDOR-Portal der MSH Dijon integrierten multidisziplinären Datenressourcen ermöglichen sowohl eine themenbezogene Suche (Autoren, geographische Orte, Appellationen, OIV-Kongresse, usw.) als auch eine Volltextsuche. Der Eintritt ins Zeitalter der digitalen Geisteswissenschaften und des Data-Mining ist somit geschafft, so Professor Laurent Gautier, wissenschaftlicher Leiter des Projekts, das über 100 000 digitalisierte Dateien und 5 TB Daten umfasst.

Das erhaltene Kulturerbe wird dadurch verbreitet und zugänglich und nutzbar gemacht. Die Digitalisierung entspricht den Anforderungen des Wissenstransfers und erweitert die Kenntnisse rund um den Weinbau. Die digitalisierte Sammlung in Papierform wird durch die Ausgaben von 1999 bis 2014 rasch ergänzt.

Die OIV verfolgt weiter ihre Aufgabe, wichtige Daten zu sammeln, zu bearbeiten und zu verbreiten. Seit 2014 veröffentlicht sie alle wissenschaftlichen Beiträge zu Weltkongressen für Rebe und Wein auf einer Online-Plattform und erstellt weiterhin eine internationale Online-Presseschau.

Online abrufen:

https://pandor.u-bourgogne.fr/archives-en-ligne/ead.html?id=FRMSH021_00019_b&c=FRMSH021_00019_b_e0000081&qid=