Im Beisein der Vizepräsidentin der OIV, Monika Christmann, richtete Pau Roca die Neujahrswünsche der Organisation an Vertreter des diplomatischen Korps, von Verwaltungen und an Fachleute des Weinbausektors.
Es war eine Premiere in den neuen Räumlichkeiten der OIV, „ein praktischer und moderner Sitz für eine Übergangszeit“. Der endgültige Sitz der Organisation darf nicht nur das Büro des Sekretariats sein, sondern muss das Internationale Haus für Rebe und Wein sein“, so Pau Roca.
Der Generaldirektor erinnerte an die Bedeutung der OIV: „eine Organisation, die fast 750 Experten mit großem Wissens- und Erfahrungsschatz vereint, ein Kollektiv, das sich ständig erneuert, durch nationale Delegationen, die bereit sind, sich zu engagieren, Antworten zu geben und Lösungen für die Probleme im Zusammenhang mit Reben und Wein vorzuschlagen“.
„Wir können stolz darauf sein, dass wir Projekte wie die Verringerung von Betriebsmitteln voranbringen“
Pau Roca bezeichnete den Klimawandel und die Gewährleistung eines gesicherten internationalen Handels als die wichtigsten Themen im Zusammenhang mit Wein und Weinbauerzeugnissen.
„Leider haben unsere Länder auf der COP25 in Madrid vor Kurzem keine Einigung erzielt. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir keine konkreten Fortschritte machen, insbesondere in den spezialisierten Gruppen. So hat es mich letzte Woche bei der 4-Promille-Initiative gefreut festzustellen, wie viele Projekte vorgeschlagen werden, durch die die Probleme im Hinblick auf die Kohlenstoffbindung in Böden weitgehend gelöst werden können“, sagte der Generaldirektor.
In diesem Zusammenhang hob Pau Roca die Rolle der OIV hervor: „Wir können stolz darauf sein, dass wir die in diesem Jahr festgelegten Projekte wie z.B. die Verringerung von Betriebsmitteln oder die Charakterisierung von Böden durch genetische Techniken, die uns ein neues und unbekanntes Universum der Mikroorganismen erschließen, voranbringen“.
Der Generaldirektor betonte, dass reibungslose Handelsbeziehungen für den internationalen Handel von grundlegender Bedeutung sind. „Es ist bedauerlich, dass einige Länder Handelshemmnisse errichten können, wenn von der OIV harmonisierte Normen vorgeschlagen werden, aber auch wenn plötzlich einige Staaten aufgrund anderer Konflikte, die nichts mit Wein zu tun haben, Zölle anheben: Wein kann keine Tauschwährung sein“, so der Generaldirektor.
Die OIV legte 2019 einen Fahrplan im Einklang mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung fest
„Durch wichtige internationale Tagungen, wie die des Codex Alimentarius, die die repräsentative Rolle der OIV als zwischenstaatliche Organisation im Weinbausektor gestärkt haben, oder durch ihre Präsenz auf über 50 Veranstaltungen unter ihrer Schirmherrschaft, sei es auf Wettbewerben oder wissenschaftlichen Symposien, hat die OIV ihre Tatkraft auch dieses Jahr unter Beweis gestellt“, betonte Pau Roca.
Im Oktober 2019 genehmigte die Generalversammlung der OIV den Strategieplan 2020-2024 der Organisation. „2020 ist daher ein Jahr voller Möglichkeiten im Hinblick auf die von der OIV festgelegten Projekte, die mit den Schwerpunkten des Strategieplans, den Grundsätzen und Werten übereinstimmen, die den Weinbau zu einem umfassenden Phänomen machen, das soziale, wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Aspekte beinhaltet.“
„Der 43. Weltkongress für Rebe und Wein wird vom 23. bis 27. November 2020 in Chile abgehalten, einem Land, das im internationalen Handel mit Wein sehr aktiv ist und sich in der Erforschung der Resistenz der Reben und im Kampf gegen den Vitalitätsverlust der Reben engagiert“, teilte der Generaldirektor mit.
Der Neujahrsempfang der OIV ermöglichte einen regen Austausch. Angeregt und bereichert wurden die Gespräche durch die Verkostung eines deutschen Riesling in stiller und schäumender Variante, der an der Hochschule Geisenheim von der Vizepräsidentin Monika Christmann hergestellt wurde, sowie von Schweizer Weinen, die an den großen Erfolg des 42. Kongresses für Rebe und Wein erinnerten, der im Juli 2019 in Genf stattfand.