Leitlinien für künftige Forschung zu gesundheitlichen Wirkungen des Verzehrs von Trauben und Traubensaft
RESOLUTION OIV-SECSAN 429-2015
LEITLINIEN FÜR KÜNFTIGE FORSCHUNG ZU GESUNDHEITLICHEN WIRKUNGEN DES VERZEHRS VON TRAUBEN UND TRAUBENSAFT
DIE GENERALVERSAMMLUNG,
GESTÜTZT AUF Artikel 2 (2)(a) des Übereinkommens zur Gründung der OIV, der die Tätigkeiten der OIV festlegt:
“Förderung und Lenkung von wissenschaftlich-technischer Forschung und von Versuchen, um den Bedürfnissen ihrer Mitgliedstaaten gerecht zu werden und Bewertung der Ergebnisse, wobei bei Bedarf qualifizierte Sachverständige hinzugezogen werden und die Ergebnisse ggf. durch geeignete Mittel verbreitet werden“,
GESTÜTZT AUF Artikel 2 (2)(g) des Übereinkommens: „Beitrag zum Schutz der Verbrauchergesundheit und zur Lebensmittelsicherheit“,
GESTÜTZT AUF die Maβnahmen der Strategiepläne 2012-2014 und 2015-2019 der OIV,
GESTÜTZT AUF das in vorangegangenen Sitzungen vorgestellte Review-Dokument[1] der Sachverständigengruppe „Konsum, Ernährung und Gesundheit“,
GESTÜTZT AUF die Arbeiten der Unterkommission „Tafeltrauben, getrocknete Trauben und unvergorene Weinbauerzeugnisse“,
GESTÜTZT AUF wissenschaftliche Studien über den Verzehr von Trauben, Rosinen und Traubensaft im Rahmen der menschlichen Ernährung, in Anbetracht der besonderen Zusammensetzung von frischen Trauben, Rosinen, Traubensaft und aus ihnen gewonnenen unvergorenen Erzeugnissen, in Anbetracht dessen, dass der Verzehr von frischen Trauben oder Traubensaft eine Quelle für Phenolverbindungen, darunter Flavonoide und Stilbene, wie Resveratrol, sowie sonstige Stoffe mit ernährungsphysiologischem Nutzen, wie Glutathion, sind,
BESCHLIESST aufgrund der bisherigen Ergebnisse, für künftige Forschung folgende Schwerpunkte zu empfehlen:
- Durchführung von In-vitro- und In-vivo-Studien über die Auswirkungen des Verzehrs von Trauben und Traubensaft auf die menschliche Gesundheit, wie biochemische und physiologische Vorgänge im Zusammenhang mit chronischen und degenerativen Erkrankungen (Krebs; Erkrankungen, die Herz, Nervensystem und Stoffwechsel betreffen) und anderen Erkrankungen,
- Entwicklung von Interventionsstudien am Menschen zur Bewertung der gesundheitlichen Auswirkungen des Verzehrs von Traubensaft,
- Beurteilung, ob Polyphenole, Flavonoide und andere aus Trauben gewonnene Verbindungen eine synergetische Wirkung auf die Gesundheit aufweisen,
- Bewertung der antibakteriellen Wirkung von Traubenpolyphenolen auf pathogene Stämme.
[1] OIV-Dokument CIV-CONUSA 03.2009-09