INTERNATIONALE ORGANISATIONEN, REGIERUNGEN UND DER SEKTOR TRAFEN SICH ZWEI TAGE LANG IN DIJON, UM DIE AUSWIRKUNGEN VON NICHTTARIFÄREN MASSNAHMEN AUF DEN WEINBAUSEKTOR ZU ERÖR-TERN
Die Internationale Organisation für Rebe und Wein organisierte am 3. Oktober in Dijon, Frankreich, das erste Welthandelsforums für Rebe und Wein (Vine and Wine World Trade Forum, VWWTF), an dem 170 Personen aus 35 verschiedenen Ländern teilnahmen.
Dieses erste VWWTF fand unter dem Thema „Welche Zukunft für den internationalen Handel mit Weinbauerzeugnissen? Zwischen Nachhaltigkeitsherausforderungen und nichttarifären Maßnahmen“ mit dem Ziel statt, ein Forum der Reflexion und des Austauschs über den Welthandel zu schaffen, das sich der Erleichterung des Welthandels im Weinbausektor widmet. Dabei stand die Förderung der Kooperation, des Wissensaustauschs und der Zusammenarbeit zwischen Erzeugern, Vertriebsakteuren und internationalen Organisationen (IO) im Mittelpunkt, um die wichtigsten Fragen und Herausforderungen des Handels mit Weinbauerzeugnissen zu behandeln.
Expert/innen der OIV, der Europäischen Kommission, der Botschaften, der Welt-handelsorganisation, der Welthandels- und Entwicklungskonferenz, des Internatio-nalen Handelszentrums, der Wine Origins Alliance, des FIVS, von Moët Hennessy und Pernod Ricard nahmen an der Konferenz teil. Das Forum erleichterte den Austausch und gab Beispiele für tarifäre und nichttarifäre Maßnahmen.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es für die Zukunft des Handels wichtig ist, gegen die Fragmentierung des Sektors und die Klimarisiken zu kämpfen sowie die Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Das multilaterale Handelssystem ist am besten geeignet, um Transparenz, einen kooperativen Dialog und die Verhütung von Strei-tigkeiten über Regelungen, die für legitime politische Ziele erlassen wurden, zu er-reichen.
- HINTERGRUND
Im Rahmen des Forums fanden eine Eröffnungssitzung und vier weitere Sitzungen statt. An der Eröffnungssitzung nahmen der Präsident der OIV, Luigi Moio, der französische Minister für Außenhandel und Attraktivität, Olivier Becht, und der stellvertretende Generaldirektor der Welthandelsorganisation, Jean-Marie Paugam, teil.
Auf die Eröffnungssitzung folgten drei Fachsitzungen, die Beiträge und Diskussionen zu spezifischen Themen des internationalen Handels und des Weinbausektors umfassten:
i) Sitzung 1: NICHTTARIFÄRE MASSNAHMEN: HINDERNISSE ODER KATALYSATOREN FÜR DEN HANDEL MIT WEINBAUERZEUGNISSEN?
ii) Sitzung 2: NACHHALTIGKEITSZIELE UND HANDELSFLUIDITÄT
iii) Sitzung 3: WERKZEUGE ZUR BEWERTUNG DER AUSWIRKUNGEN VON NICHTTARIFÄREN MASSNAHMEN UND ZUM ABBAU SPEZIFISCHER HANDELSHEMMNISSE DES WEINBAUSEKTORS
iv) Sitzung 4 im Anschluss an diese drei Sitzungen behandelte das Thema: DEFINITION UND AUFSTELLUNG EINES AKTIONSPLANS für die OIV in Bezug auf Handelsfragen des Weinbausektors.
Der Aktionsplan zielt darauf ab, die Arbeit der OIV in den folgenden Bereichen zu stärken:
1. Harmonisierung der Normen (OIV): Stärkung der (Schlüssel-)Rolle der OIV bei der Harmonisierung von Normen im Weinbausektor als Instrument zur Erleichterung des Marktzugangs für Weinbauerzeugnisse
2. Marktzugang und Handelserleichterungen: Bereitstellung einer Plattform für Networking und Diskussionen, die es dem Sektor und seinen Interessenvertretern ermöglicht, bestehende Partnerschaften und Handelsvereinbarungen zu vertiefen oder gegebenenfalls neue zu fördern
3. Kooperation: Anregung der Zusammenarbeit zwischen den Interessenvertretern des Sektors und Förderung des Austauschs von Wissen, bewährten Praktiken und nachhaltigen Lösungen in Bezug auf Handel und Marktzugang
4. Schulung/Bildung: Schulung/Bildung von Marktteilnehmern und Interessenvertretern über die Herausforderungen und Chancen des Handels mit Weinbauerzeugnissen, die Identifizierung von Maßnahmen, die den Handel beeinflussen, einschließlich Strategien für den Marktzugang, die Dynamik der Handelspolitik und internationale Markttrends im Weinbausektor
Alle Akteure einigten sich auf die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die die Planung und Umsetzung des Forums und seines Aktionsplans überwachen soll.