Der Codex Alimentarius auf dem Weg zur Senkung des Grenzwerts für Blei in Wein

13 Mar 2018

Zu den Themen auf der Tagesordnung gehörte die Revision der Höchstwerte für Blei in Lebensmitteln einschl. Wein, die von den Delegationen der anwesenden Mitgliedstaaten erörtert wurde. In diesem Zusammenhang empfahl die 2017 gegründete Arbeitsgruppe, den derzeitigen Codex-Höchstgehalt von 0,20 mg/kg auf 0,05 mg/kg zu senken.

Mehrere Delegationen führten an, dass die von der elektronischen Arbeitsgruppe berücksichtigten Daten auch Daten über andere Getränke als Wein aus Trauben umfassen. Bei der Festlegung der Höchstgrenzen sind auch die besonderen Merkmale bestimmter Weinarten, wie z. B. gespritete Weine, zu berücksichtigen.

Empfehlungen der OIV

Der Vertreter der OIV wies darauf hin, dass von der Internationalen Organisation für Rebe und Wein schon vor vielen Jahren Empfehlungen zu Blei in Wein angenommen wurden. So legte die OIV 1996 einen Höchstgehalt von 0,20 mg/L fest, der vom Codex 2001 angenommen wurde. 2006 legte die OIV einen neuen Grenzwert von 0,15 mg/L fest, der auch heute noch gültig ist.

Die OIV machte den CCCF darauf aufmerksam, dass ein zu niedriger Grenzwert, der lediglich auf einer statistischen Analyse der Proben beruht und aus rein gesundheitlicher Sicht nicht gerechtfertigt ist, bedeutende Auswirkungen auf den internationalen Handel haben könne.

Auf der Grundlage der Daten der Arbeitsgruppe würde eine Höchstgrenze von 0,05 mg/kg dazu führen, dass etwa 3 % der Weine, d. h. 7,5 Millionen Hektoliter Wein und vor allem ein hoher Anteil der gespriteten Weine (24 %) vom internationalen Handel mit Wein ausgeschlossen würden.

Jean-Claude Ruf teilte zudem mit, dass sich die OIV mit dieser Frage weiterhin beschäftige und bereits eine Diskussion über eine mögliche Senkung des aktuellen Grenzwerts (0,150 mg/L) eingeleitet habe. Er forderte den CCCF auf, die neuen Arbeiten der OIV zu diesem Thema zu berücksichtigen, um bei künftigen potentiellen Grenzwerten Überschneidungen und Inkonsistenzen zu vermeiden.

Diskussionsthema im kommenden Jahr

Nach Erörterung und Kenntnis aller Informationen, insbesondere die der OIV, beschloss der CCCF auf Vorschlag seiner Präsidentin, die Diskussion über den Höchstwert für Blei in Wein auf das nächste Jahr zu vertagen.

Die Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz der Vereinigten Staaten wurde mit Blick auf dieses Ziel erneuert und konzentriert sich auf die Bewertung der Spezifität von gespriteten Weinen.

Das Codex-Komitee kam zudem überein, neue Arbeiten hinsichtlich der Revision des Verhaltenskodex zur Prävention und Reduzierung der Bleikontamination von Lebensmitteln einzuleiten, der vom Codex 2004 angenommen wurde (CAC / RCP 56-2004), um die Möglichkeiten zur Senkung des Bleigehalts von Weinen zu berücksichtigen.

Der CCCF beschloss des Weiteren, der Codex-Kommission eine Senkung des Höchstgehalts für Blei in Traubensaft von 0,05 mg/kg auf 0,04 mg/kg zur endgültigen Annahme vorzulegen.