Dank der Arbeit des Schweizer Organisationskomitees unter dem Vorsitz von Simone de Montmollin und des wissenschaftlichen Ausschusses des Kongresses unter dem Vorsitz von François Murisier war Genf vom 15. bis 19. Juli 2019 die Welthauptstadt des Weinbaus.
Die Schweiz, die seit 1934 Mitglied der OIV ist, war bereits 1955 und 1977 Gastland des Weltkongresses für Rebe und Wein.
Die 17. Generalversammlung der OIV nahm abschließend 18 neue Resolutionen an.
Foto: Adrian Aebi, stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft der schweizerischen Eidgenossenschaft; Pau Roca, Generaldirektor der OIV; Marco Romano, Vorsitzender des Branchenverbands Schweizer Reben und Weine (IVVS); Nathalie Fontanet, Staatsrätin des Kantons Genf ; François Murisier, Vorsitzender des wissenschaftlichen Ausschusses des 42. OIV-Kongresses; Simone de Montmollin, Vorsitzende des Organisationskomitees des 42. OIV-Kongresses; Regina Vanderlinde, Präsidentin der OIV; Monika Christmann, Vizepräsidentin der OIV; Luigi Moio, zweiter Vizepräsident (und Vizepräsident des Wissenschaftlich-Technischen Ausschusses) der OIV.
Umwelterwartungen
Der OIV-Kongress stand unter dem Leitthema „Erhaltung und Innovation: ökologische, wirtschaftliche und soziale Erwartungen“. Die Debatten befassten sich mit dem Klimawandel, auf den Reben sehr empfindlich reagieren, der Aufwertung der Erzeugnisse (Terroirs, Herkunft, Lebensmittelqualität von Weinbauerzeugnissen, Zuckergehalt, Allergene, usw.) und dem Rebschutz unter Berücksichtigung des Input-Managements.
Zu diesem sehr aktuellen Thema fand am Eröffnungstag des Kongresses eine öffentliche Konferenz mit dem Titel „Faktenorientierter Ansatz für Inputs: Beiträge der Wissenschaft und Wahrnehmung der Verbraucher“ statt.
OIV-Präsidentin Regina Vanderline hob die ausgezeichnete Qualität der 348 technischen und wissenschaftlichen Beiträge hervor, zu denen auch Beiträge aus Ländern wie Japan und Nepal zählten.
OIV-Generaldirektor Pau Roca, der auf der Eröffnungsfeier eine Bilanz zur Lage im weltweiten Weinbausektor vorstellte, gratulierte der Schweiz zur Organisation dieses bemerkenswerten Kongresses, der hinsichtlich der Beiträge der viertwichtigste der letzten 10 Jahre war.
Die Beiträge von Autoren, die der Veröffentlichung ihrer Arbeit zugestimmt haben, werden im September auf der Website EDP Sciences, Web of Conferences verfügbar sein.
Im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsansatz der Organisation war der 42. Kongress der erste „papierlose“ OIV-Kongress. Auch wurde zum ersten Mal eine Applikation angewendet, die es ermöglichte, auf alle Informationen über die Veranstaltungen und vorgestellten wissenschaftlichen Arbeiten zuzugreifen.
Neue Resolutionen der OIV
Zum Abschluss der wissenschaftlichen Arbeiten nahm die 17. Generalversammlung der OIV 18 neue Resolutionen an.
In Bezug auf den Klimawandel, der ein wichtiges Anliegen des Sektors ist, ist die Resolution OIV-VITI 564B-2019 hervorzuheben. Sie legt die Definition der polyklonalen Selektion und ein Protokoll für die Erhaltung der intravarietalen Diversität und die polyklonale Selektion von Rebsorten fest, die eine große genetische Variabilität aufweisen.
Erwartungen der Verbraucher und Reduzierung der Verwendung von SO2: diese Themen, die ebenfalls im Mittelpunkt der Debatte standen, sind Gegenstand der Resolution OIV-OENO 594A-2019. Sie legt ein innovatives Verfahren fest, das unter anderem die Reduzierung der mikrobiellen Belastung durch indigene Mikroorganismen, insbesondere Hefen, und die Verringerung der SO2-Gehalte in der Weinbereitung ermöglicht.
Die Zusammenfassung aller Resolutionen kann hier abgerufen werden. Die vollständigen Texte der verabschiedeten Resolutionen werden in Kürze auf der Website der OIV veröffentlicht.
Auf der Generalversammlung der OIV fand auch der „Stabwechsel“ zwischen der Schweiz und Chile statt. Chile ist Gastland des 43. Kongresses für Rebe und Wein, der vom 23. – 27. November 2020 in Santiago stattfinden wird.