
Mehrere Fachleute und gewählte Vertreter stellten Überlegungen zu den großen Herausforderungen des Weinbausektors in einem europäischen Kontext an, der von dem Vorschlag zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und der Gemeinsamen Marktorganisation für Wein geprägt ist.
Jean-Marie Aurand stellte die OIV vor und brachte Überlegungen auf weltweiter Ebene ein. Er zeigte die bedeutenden Entwicklungstrends des Sektors auf, um die Position Europas auf diesem zunehmend globalisierten Markt zu veranschaulichen, wo fast 45 % der Weine eine Grenze überqueren, bevor sie konsumiert werden. Europa ist repräsentativ für die große Vielfalt der angebotenen Produkte (Marken, geographische Angaben, Rebsorten usw.), die den Weltmarkt kennzeichnet und paradoxerweise seine Dynamik gewährleistet, um den Erwartungen der zunehmend informierten und anspruchsvollen Verbraucher gerecht zu werden.

Im Hinblick auf diese Forderung nach Authentizität, territorialer Herkunft oder gar Geschichte oder Kulturerbe hob der Generaldirektor der OIV die Bedeutung der regionalen und föderalen Ansätze der AREV in ihren verschiedenen territorialen, weintouristischen und kulturellen Dimensionen hervor.
Jean-Marie Aurand wies auf die Rolle der AREV hin, die seit vielen Jahren einen Beobachterstatus bei der OIV besitzt und begrüßte die engeren Beziehungen zu dieser Versammlung, die in den letzten Jahren geschaffen wurden.
Die AREV ist ein Forum, das politische Vertreter von fast 75 europäischen regionalen Einrichtungen und Vertreter der regionalen Wirtschaftswelt zusammenbringt. Mit dieser doppelten Repräsentativität wendet sich die AREV an alle Einrichtungen und Behörden, die direkt oder indirekt für die europäische oder weltweite Weinbaupolitik zuständig sind. Die AREV hat ihren Vorsitzenden Emiliano Garcia-Page Sanchez (Vorsitzender der Region Kastilien-La Mancha) und den Vorsitzenden ihres Fachausschusses, Aly Leonardy (Luxemburg), wiedergewählt.


©LoïcLemahieu/AudreyMarcy
Im denkmalgeschützten Theater Gabrielle Dorziat in Epernay wurden 38 Filme vorgeführt, die von 128 Filmen aus 19 Ländern ausgewählt wurden. Bei der Ausgabe 2018 wurde der internationale Charakter der Veranstaltung gewahrt, und es wurden Filme aus Chile, China, Spanien, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Großbritannien, Italien und dem Libanon ausgezeichnet.

Bekanntgabe der Preisträge am 1. Juli 2018
©LoïcLemahieu/AudreyMarcy
Oenovideo findet seit seiner Gründung an wechselnden Orten stand. Auf Einladung des Comité Champagne und der Stadt Epernay wurde das 25-jährige Jubiläum des Festivals im Rhythmus der Champagner-Perlen gefeiert.

AudreyMarcy
Gleichzeitig fand die 13. Fotoausstellung Terroir d’Images im Diözesanhaus Saint-Sixte in Reims statt, die noch bis zum 31. Juli 2018 geöffnet ist. Das Thema der Ausstellung lautet: Biodiversität: Von der Morgendämmerung bis zum Mondschein – im Weinberg und Umland. Von 1500 Fotos aus 15 Ländern wurden über 100 Fotos ausgewählt. Der Grand Prix wird bei der offiziellen Preisverleihung am Mittwoch, den 17. Oktober 2018 im Palais du Luxembourg in Paris bekannt gegeben.
Zentrale Themen der Filmvorführungen: Klimawandel und Nachhaltigkeit
Die Pressebeauftragte der OIV, Daniela Costa, begrüßte die Qualität des Festivals, das von einem gemeinsamen Anliegen geprägt war, das in allen vorgestellten Filmen zum Ausdruck gebracht wurde: Klimawandel und Nachhaltigkeit.
Für die OIV sind dies prioritäre Themen, denn einer der fünf Schwerpunkte des Strategieplans 2015-2019 der Organisation gilt der Förderung eines nachhaltigen Weinbaus. Zudem beschloss die OIV 2015 eine Umstrukturierung ihrer Sachverständigengruppen und gründete die multidisziplinäre und horizontale Gruppe ENVIRO, die sich mit dem Thema „nachhaltige Entwicklung und Klimawandel“ befasst.
Weitere Informationen über die Arbeiten der OIV zum Thema „nachhaltige Entwicklung und Klimawandel“:


Die Brasilianerin Regina Vanderlinde wurde als Nachfolgerin von Monika Christmann für eine dreijährige Amtszeit zur Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein gewählt.
Regina Vanderlinde ist seit 2011 Professorin für Biotechnologie an der Universität Caxias do Sul. Sie wurde von den Mitgliedstaaten der OIV für eine Amtszeit von drei Jahren gewählt, um die verschiedenen Gremien der Organisation zu präsidieren.
Als Doktorin der Biowissenschaften (Schwerpunkt Önologie-Ampelologie) der Universität Bordeaux ist sie seit vielen Jahren Mitglied der brasilianischen Delegation bei der OIV, wo sie wissenschaftliche Sekretärin der Unterkommission „Analysemethoden“ war.
Sie begrüßte, dass die große Familie der OIV dem südamerikanischen Weinbau auf diese Weise ihre Anerkennung zum Ausdruck brachte und war erfreut, dass der Vorsitz der Organisation zum dritten Mal in Folge von einer Frau geführt wird.
Hier ein kurzer Videofilm, in dem die neue Präsidentin den Mitgliedstaaten ihren Dank ausspricht und ihre künftigen Ziele als OIV-Präsidentin aufzeigt (auf französisch mit englischen Untertiteln):
Die Generalversammlung wählte ebenfalls die Vorsitzenden der wissenschaftlichen Gremien für eine Amtszeit von drei Jahren:
Kommission I „Weinbau“
Vittorino NOVELLO (Italien) als Nachfolger von Benjamin BOIS (Frankreich)
Kommission II „Önologie“
Dominique TUSSEAU (Frankreich) als Nachfolger von Luigi MOIO (Italien)
Kommission III „Wirtschaft und Recht“
Dimitar ANDREEVSKI (Bulgarien) als Nachfolger von Tony BATTAGLENE (Australien)
Kommission IV „Sicherheit und Gesundheit“
Gheorghe ARPENTIN (Moldawien) als Nachfolger von Nuria GARCIA TEJEDOR (Spanien)
Unterkommission „Analysemethoden“
Markus HERDERICH (Australien) als Nachfolger von Ondrej MIKES (Tschechische Republik)
Unterkommission „Tafeltrauben, getrocknete Weintrauben und unvergorene Weinbauerzeugnisse“
Alejandro MARIANETTI (Argentinien) als Nachfolger von PERES DE SOUSA (Portugal)

In der 16. Generalversammlung der OIV, die in Punta del Este (Uruguay) abgehalten wurde, wählten die 47 Mitgliedstaaten der OIV den neuen Generaldirektor für die Amtszeit 2019-2023.
Pau Roca Blasco (Spanien), derzeitiger Generaldirektor des spanischen Weinverbands, wurde zum 10. Generaldirektor der Organisation gewählt, die auf ihr hundertjähriges Bestehen zusteuert.
Er kündigte an, dass er zügig die Ausarbeitung des künftigen Strategieplans (2020-2024) der OIV angehen werde und sich dabei auf das anerkannte Know-how der Sachverständigen der OIV stützen werde, das er besonders gut kenne, da er seit 1996 Mitglied der Delegation seines Landes bei der OIV und Vorsitzender der Sachverständigengruppe „Recht und Verbraucherinformation“ war.


Die OIV nahm am Rande der 41. Tagung der Codex-Alimentarius-Kommission an einer Gesprächsrunde zwischenstaatlicher Organisationen zu Fragen der Authentizität und Identität von Lebensmitteln teil.
In der von Carlos Laorden (El País) moderierten Sitzung hoben die Teilnehmer die Notwendigkeit hervor, eine gemeinsame Terminologie festzulegen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Risiken der Fälschung und der Täuschung der Verbraucher zu verringern.
Die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit, die Einführung neuer Technologien und die Entwicklung neuer elektronischer Systeme können wichtige Elemente im Kampf gegen Fälschungen sein.
OIV-Normen
Der wissenschaftliche Koordinator der OIV, Jean-Claude Ruf, betonte, dass es im Weinbausektor besondere Herausforderungen gibt, bei denen betrügerische Praktiken eher zu Beeinträchtigungen im Hinblick auf die Qualität und Echtheit der Erzeugnisse als zu Problemen der Gesundheitssicherheit führen können.
Auf OIV-Ebene wird die Authentizität und Identität der Erzeugnisse durch die Annahme von Normen in verschiedenen Bereichen gesichert:
- Produktdefinitionen
- Önologische Verfahren, bei denen die Sicherheit der Verbraucher berücksichtigt werden muss, die ursprünglichen Eigenschaften der Trauben und des Weins nicht wesentlich verändert und die Verbraucher nicht irregeführt werden dürfen
- Kennzeichnungsregeln
- Festlegung von Normen in Bezug auf die Rückverfolgbarkeit
- Festlegung von Analysestandards zur Kontrolle der Rückverfolgbarkeit und der Herkunft

Durch all das sind mögliche Fälschungen nicht auszuschließen. Weine oder weinhaltige Spirituosen mit hoher Wertschöpfung sind für Fälschungen anfälliger. Es ist daher notwendig, Verfahren zur Identifizierung von Behältnissen festzulegen, aber auch eine angemessene Schulung der Verbraucher sicherzustellen.
Die OIV-Normen haben zum Ziel, die Qualität der Weine zu verbessern und ihre natürlichen und wesentlichen Merkmale zu erhalten. Sie sind notwendig, um technische Handelshemmnisse auf einem zunehmend globalisierten Markt zu vermeiden (43 % der konsumierten Weine haben mindestens eine Grenze überquert).
Jean-Claude Ruf begrüßte die Qualität der Beziehungen zwischen der OIV und dem Codex Alimentarius (die OIV besitzt Beobachterstatus) und betonte, dass sich der Codex auf die OIV als zwischenstaatliche technische und wissenschaftliche Referenzorganisation im Weinbausektor stützen könne.
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