
Der unter die Schirmherrschaft der OIV gestellte Wettbewerb war ein voller Erfolg. Es wurden über 300 Proben aus 15 Ländern vorgestellt. Im Vorfeld des Wettbewerbs fand eine Konferenz statt, auf der Jean-Marie Aurand die Lage auf dem internationalen Markt für Weinbauerzeugnisse darstellte, Entwicklungstrends aufzeigte und die Rolle der OIV in diesem Kontext hervorhob.

Der Generaldirektor der OIV führte ein Gespräch mit dem Stellvertretenden Minister für Landwirtschaft, Sergey Levin, der ihm das Programm zur Entwicklung des russischen Weinbaus vorstellte, das von der Regierung unlängst verabschiedet wurde. Dieses Programm sieht vor, die Rebfläche bis 2020 zu verdoppeln und auf 140 Tausend Hektar auszuweiten. Auch der Rechtsrahmen wird derzeit überarbeitet, und es wird an einem Gesetzesentwurf zum Schutz von geographischen Angaben gearbeitet. In diesem Zusammenhang bekundete der Stellvertretende Minister seine Absicht, die Mitwirkung Russlands in den verschiedenen Arbeitsgremien der OIV zu verstärken. Jean-Marie Aurand begrüβte diese Entwicklungen. Er wies zudem auf die Bedeutung internationaler Normen hin, wie sie von der OIV im Kontext der zunehmenden Globalisierung des Handels mit Wein und Spirituosen erarbeitet werden, um die ständig wachsenden Erwartungen der Verbraucher hinsichtlich der Qualität und der Authentizität der Erzeugnisse zu berücksichtigen.

Jean-Marie Aurand wurde von der Russischen Akademie der Wissenschaften empfangen und traf Vertreter des russischen Önologen- und Winzerverbandes.


Auf der Messe trafen in diesem Jahr 1000 Aussteller (150 Aussteller mehr als 2013) aus 25 Ländern zusammen.
Im Rahmen dieser Messe wurden mehrere technische Konferenzen abgehalten, die sich insbesondere mit Umweltproblemen (Wasserwirtschaft, Pestizide, usw.) und Rebenkrankheiten (Diagnoseinstrumente usw.) befassten.


Auf der technischen Konferenz hoben mehrere Referenten die bedeutende Rolle hervor, die nicht abgefüllte Weine bei Änderungen des Konsumverhaltens, im Marketing und bei Geschäftsstrategien spielen.
Nicht abgefüllte Weine machen 14 % der weltweiten Weinerzeugung aus. 2014 belief sich ihre Produktion auf ca. 38 Millionen Hektoliter und betrug somit rund 38 % der weltweiten Ausfuhren.
Spanien ist mit 12,4 Millionen Hektolitern der größte Exporteur von nicht abgefüllten Weinen, gefolgt von Italien (5,5 Mhl) und Australien (4,0 Mhl). Die Einfuhren stiegen zwischen 2010 und 2014 um ca. 15,5 %.


Auf dieser Veranstaltung, an der der Generaldirektor der OIV teilnahm, wurden wichtige Zeugen und Preisträger der Akademie zu drei Rundtischgesprächen zusammengebracht: Weinbau und Önologie, Recht und Markt, Wein und Kultur.
Absicht der Debatte wie auch des Buches war es, die zukunftsorientierte Sicht der Preisträger mit der von Persönlichkeiten zu vergleichen, die den Weinbau bisher geprägt haben.
Die Akademie wurde 1992 von Américo Amorim, Präsident der Amorim-Gruppe (weltweit führender Korkhersteller) gegründet. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, das Wissen über Wein zu erweitern und die önologische Forschung zu unterstützen. Daher verleiht sie alle zwei Jahre Preise an junge Studenten im Fachbereich Önologie oder an junge Autoren, die Soziologen oder Weinrechtler sind.
Die Akademie Amorim besitzt bei der OIV Beobachterstatus.



An der Tagung beteiligten sich die Landwirtschafts- oder Umweltminister (oder ihre Vertreter) Deutschlands, Australiens, Bulgariens, Spaniens, Estlands, Frankreichs, Japans, Litauens, Marokkos, Neuseelands, Polens und Uruguays, der Generaldirektor der FAO, Vertreter der Weltbank und des IFAD, zahlreiche Forschungsinstitute und Vertreter nichtstaatlicher Organisationen. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf dem Beitrag der Landwirtschaft zur CO2-Sequestrierung im Rahmen der Forschungsinitiative 4 Promille.
Ziel dieser Initiative ist es, öffentliche Maβnahmen und Forschungsprogramme zu intensivieren, um den Vorrat an organischer Bodensubstanz jährlich um 4 Promille zu erhöhen. Die weltweiten Treibhausgasemissionen könnten dadurch kompensiert werden.

Die Kohlenstoffbindung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist einer der Beiträge der Land- und Forstwirtschaft zur Verringerung der Treibhausgasemissionen.
Die OIV unterstützt diese Initiative, die auf den Übergang zu einer produktiven und nachhaltigen Landwirtschaft abzielt, welche insbesondere auf einer angemessenen Bodenbewirtschaftung beruht.
Diese Ziele stimmen weitgehend mit den Arbeiten überein, die in der OIV derzeit im Hinblick auf den nachhaltigen Weinbau und den Klimawandel durchgeführt werden.
Im Strategieplan 2015-2019 der OIV ist die Förderung eines nachhaltigen Weinbaus unter Berücksichtigung der Herausforderungen des Klimawandels der erste der fünf strategischen Schwerpunkte. Die OIV verabschiedete 2011 die allgemeinen Grundsätze des Protokolls zur Treibhausgasbilanzierung im Weinbausektor. (Resolution OIV-CST 431-2011)

In diesem Protokoll sind die Grundsätze der Berechnung der Treibhausgasemissionen und der Bindung von Treibhausgasen, ausgedrückt in CO2-Äquivalenten, für den Weinbausektor festgelegt.
Das THG-Protokoll der OIV verfolgt folgende Ziele:
- Unterstützung der Unternehmen des Weinbausektors bei der Ausarbeitung eines THG-Inventars, das aufgrund standardisierter Vorgehensweisen und Grundsätze eine ehrliche und wahrheitsgemäβe Verbuchung ihrer Emissionen darstellt,
- Vereinfachung der Erstellung des THG-Inventars und Reduzierung seiner Kosten,
- Bereitstellung von Informationen, die es den Unternehmen ermöglichen, eine wirksame Strategie zur Handhabung und Reduzierung von THG-Emissionen zu entwickeln,
- Erhöhung der Kohärenz und Transparenz bei der THG-Bilanzierung und der Kommunikation zwischen Unternehmen und THG-Programmen.
Auf dieser Grundlage verabschiedete die OIV 2015 ein Inventar der THG-Emissionen und THG-Bindung, um Informationen zu Aspekten bereitzustellen, die bei der Berechnung der THG-Emissionen eines Unternehmens oder eines bestimmten Erzeugnisses zu berücksichtigen sind (Resolution OIV-CST 503AB-2015).
Diese Arbeiten werden im Rahmen des Jahresarbeitsprogramms fortgesetzt, um ein Referenzwerk zu erstellen, das durch die Sammlung von Daten und die Ausarbeitung eines detaillierten und multikriteriellen Ansatzes nicht nur Kohlenstoff berücksichtigt, sondern sich darüber hinaus mit Aspekten der Wasserwirtschaft, der biologischen Vielfalt und des verringerten Pestizideinsatzes befasst.

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